Die Bundesregierung hat im November 2023 das Wärmeplanungsgesetz (WPG) verabschiedet. Es verpflichtet flächendeckend alle Gemeinden in Deutschland einen sog. kommunalen Wärmeplan zu erstellen. Die kommunale Wärmeplanung wird somit zu einer neuen kommunalen Pflichtaufgabe (§4 WPG). Ziel des Gesetzes ist es, im Wärmesektor konsequent Energie einzusparen sowie bis spätestens 2045 die Wärmeversorgung klimaneutral auszugestalten (§1 WPG). Dabei wird vom Gesetzgeber ganz klar der Aufbau neuer Wärmenetze zur Wärmeversorgung favorisiert. Der Bau und Betrieb neuer Wärmenetze ist planungsrechtlich im überragenden öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit (§2 WPG). Somit genießen Wärmenetze und ihre Komponenten in der Abwägung Vorrang über andere konkurrierende Belange in der Bauleitplanung. Der Anteil an erneuerbaren Energien in neuen Wärmenetzen muss mindestens 65 Prozent betragen (§30 WPG).
Die Kommunale Wärmeplanung ist ein Prozess, bei dem die Stadt/Gemeinde langfristig plant, wie die Gebäude effizient und umweltfreundlich mit Wärme versorgt werden können. Dabei werden verschiedene Wärmequellen und -technologien untersucht, um die beste Lösung für alle zu finden. Ziel ist es, Kosten zu sparen, die Umwelt zu schützen und eine zuverlässige Wärmeversorgung für die Zukunft sicherzustellen. Für die Bürgerinnen und Bürger gibt es vorerst keinen Handlungsbedarf. Die Kommunale Wärmeplanung betrifft vor allem die Planer und Verantwortlichen in unserer Gemeinde. Aber wir möchten Sie informieren, damit Sie verstehen, warum diese Planung so wichtig ist und wie sie uns allen zugutekommt.
Die Kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiger Prozess, der dazu dient, die Wärmeversorgung unserer Gemeinde langfristig zu planen und zu optimieren. Sie besteht aus verschiedenen Schritten: der Bestandsanalyse, der Potenzialanalyse, einem Zielszenario und einem Maßnahmenkatalog.
1. Bestandsanalyse: In diesem Schritt wird ein genauer Blick auf die aktuelle Wärmeversorgungssituation unserer Gemeinde geworfen. Wir analysieren, wie Wärme aktuell erzeugt, verteilt und genutzt wird. Diese Analyse bildet die Grundlage für weitere Planungsschritte und ermöglicht es, mögliche Schwachstellen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
2. Potenzialanalyse: Nachdem die aktuelle Situation untersucht wurde, geht es darum, das Potenzial für eine optimierte und nachhaltige Wärmeversorgung zu ermitteln. Es werden verschiedene Möglichkeiten der Energieerzeugung und -nutzung sowie die Integration erneuerbarer Energien geprüft. Ziel ist es, Lösungen zu finden, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll sind.
3. Zielszenario: Basierend auf den Ergebnissen der Bestands- und Potenzialanalyse werden verschiedene Szenarien für die zukünftige Wärmeversorgung unserer Gemeinde entwickelt. Wir betrachten unterschiedliche Technologien, Infrastrukturmaßnahmen und politische Rahmenbedingungen, um langfristige Entwicklungsziele festzulegen.
4. Maßnahmenkatalog: In dem darauffolgenden Maßnahmenkatalog werden u.a. die sinnvollsten Maßnahmen, der erforderliche Zeitraum, Fördermöglichkeiten sowie die erforderlichen Handlungsschritte ausgeleuchtet. Der Maßnahmenkatalog wird ausführlich mit den Akteuren vor Ort abgestimmt.