Gegen 12:30 Uhr erreichte die Gruppe in La Chapelle Anthenaise den Treffpunkt mit den Gastgebern in der Vielzweckhalle „Les Embellies“. Neben den Gastgebern warteten dort vier weitere Gundelfinger, die als Selbstfahrer schon angekommen waren und die das Treffen in den Partnerstädten für einen anschließenden Urlaub in Frankreich nutzen. Vor und in der Halle gab es zwischen Gastgebern und Gästen erste herzliche Begrüßungen, bei den Wiederholern auch das eine oder andere lebhaftere Hallo über die Freude des Wiedersehens. Den Nachmittag des Ankunftstages nutzten viele kleinere oder größere Gruppen zum Besuch der benachbarten Großstadt Laval.
Am Abend gab es dann in Louverné ein Treffen zwischen Rathaus und dem Espace de Renoir, wo Steelbands die Gäste mit heißer karibischer Musik unterhielten. Für Pfingstsonntag ergab sich ein getrenntes Programm – während der Großteil der Gruppe sich bei herrlichstem Sonnenschein aufmachte zu einem Besuch des Mont-Saint-Michel,
fuhr eine deutsch-französische Gruppe von 13 Personen nach Monchâton, einem kleinen Ort in der Normandie. Dieser Ort ist eng verbunden mit Abbé Raymond David, der während seiner Kriegsgefangenschaft in Offingen, Donau, zu Gleisarbeiten eingesetzt und dabei schwer verletzt worden war.
In dieser gefährlichen Zeit versteckte Anna Stadler – ohne Rücksicht auf die damit für sie verbundene Lebensgefahr – Brot zwischen und unter den Gleisen, um so die Not der festgehaltenen Kriegsgefangenen zu mildern. Zu einem gemeinsamen Gedenken an den Abbé kamen die Abordnungen aus den Gemeinden mit ihren Bürgermeistern zusammen. In der uralten Kirche, in der eine Gedenktafel an das Leben des Abbés erinnert, gab es eine kleine Bilderdokumentation.
Begrüßungen wurden ausgetauscht, Grüße des Gundelfinger Bürgermeisters übermittelt und es wurde ein Fotobuch, in dem die Tafeln des Offinger Gedenkweges abgebildet sind, der Bürgermeisterin von Monchâton, Mme Vilette, übergeben.
Abschließend wurde am Kriegerdenkmal ein Blumengebinde, dekoriert mit blau-weiß-roter und schwarz-rot-goldener Schärpe, von den Repräsentanten der Gemeinden niedergelegt. Während sich die eine Besuchergruppe durch die überfüllten Gässchen von Mont-Saint-Michel quälte und dennoch das beeindruckende Weltkulturerbe auf sich einwirken ließ, fuhr die zweite Gruppe von Montchâton über die Orte Granville, Avranches und Fouchère zurück.
In Granville wurde das Dior-Museum besucht. In Avranches lud der Rhododendron- und Azaleen-Park mit seiner üppigen Blütenpracht ein und gewährte schließlich den Reisenden einen Blick auf den in der Ferne liegenden Kirchenfelsen Mont-Saint-Michel. Abschließend wurde noch ein kurzer Abstecher zu der wohl größten mittelalterlichen Burg Europas gemacht, die pittoresk inmitten der Stadt Fougères liegt.
Am Pfingstmontag wurde das nahe Laval in Cossé-le-Vivien gelegene Freilandmuseum von Robert Tatin, einem Zeitgenossen und Freund von Pablo Picasso, besucht. Eine charmante, äußerst redegewandte Französin verstand es beeindruckend, den Museumsbesuchern den Künstler und sein Werk in Szene zu setzen und die riesigen Skulpturen lebendig und damit diesen Museumsbesuch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Der Abschlussabend fand wieder in La Chapelle Anthenaise statt. Gastgeber und Gäste bedankten sich gegenseitig für ein äußerst gelungenes Wochenende. Während des gemeinsamen Abendessens bis hin zur Mitternacht sorgten dann heimische und Gundelfinger Musiker/-innen einzeln und gemeinsam für gute Stimmung.
Für Dienstagmorgen um 07:30 Uhr war die Abreise festgelegt, um den Gundelfingern eine zeitige Abkunft zuhause zu ermöglichen und vielen Franzosen einen pünktlichen Arbeitsantritt. Die Freude über das gelungene Wiedersehen, an dem diesmal auch viele Jugendliche teilnahmen, war ebenso einhellig wie auch das gegenseitige Versprechen, 2017 den Geburtstag dieser dann 25 Jahre alt werdenden Partnerschaft in Gundelfingen gemeinsam feiern zu wollen.